Beim
Verkauf von Uros Matic ist es allerdings nicht geblieben. Vor wenigen
Tagen wechselte nun auch Stürmer Bright Edomwonyi den Verein. Er
wechselt in die türkische Süper Lig zur vom Abstieg bedrohten
Mannschaft von Rizespor, wo mit Jakob Jantscher bereits ein
ÖFB-Internationaler unter Vertrag steht. Die Ablösesumme von knapp
mehr als einer Million Euro wird dem Grazer Kassier garantiert auch
gefallen. Zum Supergau könnte es in den nächsten Tagen kommen.
Stürmer Deni Alar befindet sich auf dem Radar der belgischen
Top-Klubs von FC Brügge und KRC Genk. Die belgischen Teams sind
bereit etwa zwei Millionen Euro für den österreichischen Stürmer
auf den Tisch zu blättern. Eine weitere reizvolle Gelegenheit für
die Grazer viel Geld einzusacken. Angeblich hat auch Fortuna
Düsseldorf Interesse bekundet und sich bereits eine Absage
eingeholt. Sportdirektor Günter Kreissl hat inzwischen
klargestellt, dass der Stürmer unter drei Millionen Euro garantiert
nicht verkauft wird.
Wer
soll denn aber die bereits verkauften Spieler bei den „Blackies“
ersetzen“ Statt Bright Edomwonyi soll nun Philipp Zulechner in die
Bresche springen und die Kastanien aus dem Feuer holen. Wer die Lücke
von Uros Matic schließen soll, ist derzeit noch unklar. Simon
Piesinger und der 18-jährige Sandi Lovric sind jene Alternativen,
welche Sturm Graz im eigenen Kader zur Verfügung hat. Sollte sich
allerdings eine finanziell machbare Möglichkeit ergeben, wird man
sehr wohl auf dem Transfermarkt zuschlagen. Eine dieser Möglichkeiten
wäre Michael Liendl, welcher derzeit als Lenker und Denker im
Mittelfeld von 1860 München tätig ist. Gleichzeitig ist er mit
sechs erzielten Treffern auch der beste Torschütze seiner
Mannschaft.
Diese
Spielerverkäufe sind zwar gut für die Finanzen der Grazer aber aus
sportlicher Sicht ist dies verheerend. In Österreich ist es keiner
einzigen Mannschaft möglich, ein Team für mehrere Jahre erfolgreich
aufzubauen. Die finanziellen Möglichkeiten unserer Vereine sind
gegenüber dem Ausland nicht vorhanden. Sämtliche österreichische
Klubs dienen lediglich als sogenannte „Ausbildungsvereine“. Ein
guter Spieler wird binnen kürzester Zeit vom Ausland als Schnäppchen
wahrgenommen und abgeworben. Im Gegensatz dazu gibt es kaum noch
Länder aus denen die österreichischen Vereine günstig neue Spieler
kaufen können.
Es
bleibt also den österreichischen Teams nichts anderes übrig als
viel Geld in den eigenen Nachwuchs zu stecken und zu hoffen, dass die
gute Ausbildung sich nicht nur durch die Spielerverkäufe lohnt,
sondern auch der eine oder andere gut ausgebildete Kicker der
Mannschaft möglichst lange die Treue hält.
Sturm
Graz wird es schwer haben die sportlichen Verluste im Frühjahr mit
den derzeit vorhandenem „Spielermaterial“ zu kompensieren. Das
Erreichen eines Platzes im Europacup wird sich zur Herkules Aufgabe
gestalten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen